San Pietro in Vincoli

„Sankt Peter in Ketten“ – gemäss einer Legende sollen sich durch ein Wunder die Ketten Petri aus seiner römischen Gefangenschaft mit den Ketten aus seiner Gefangenschaft in Jerusalem vereinigt haben. Diese Ketten sind als Reliquien am Hauptaltar der San Pietro in Vincoli heute noch zu sehen. Neben anderen interessanten Werken gibt es ein Mosaik mit einer seltene Darstellung des heiligen Sebastian. Er ist darin nicht jung, wie üblich, sondern als alter Mann dargestellt. Sehr eindrücklich ist auch das Fresko, das in Erinnerung an die Pest in Rom 1476 auf einen Pilaster gemalt wurde. Das Gemälde schauen wir uns genauer an. Ich garantiere Ihnen, wir werden wundersames darin entdecken…

In der San Pietro in Vincoli verbirgt sich eine der eindrücklichsten Statuen: der Moses von Michelangelo. Die Statue ist Teil des Grabes von Julius II. Dieses hätte ursprünglich unter der Kuppel in der St. Peterskirche erbaut werden sollen, bestehend aus über vierzig Figuren. Fragt sich, warum sich das Grab gerade hier und wo sich die restlichen Statuen des ursprünglichen Projektes befinden. Die Qualen Michelangelos bei der Schaffung seines Werkes können wir nur ermessen. Er selbst bezeichnete die Arbeit als «Die Grabestragödie». Ursprünglich sollte sie in vier Jahren abgeschlossen sein. Michelangelo brauchte schliesslich vierzig Jahre dafür.

San Clemente

Die San Clemente ist ein faszinierendes Beispiele geschichtlicher Kontinuität und archäologischer Stratifizierung. An ihr lässt sich eindrücklich nachweisen, wie sich die historischen Epochen, gleich einer Lasagne, überlagerten. Beginnen wir in der tiefsten Schicht. Am Anfang gab es hier zwei Gebäude; wahrscheinlich die antike Münzprägestätte, die durch einen Gang mit dem zweiten Gebäude, einer Domus aus dem I. Jhr., getrennt war. Diese Domus wurde im II. Jhr. von Anhängern des Mithras-Kultes in einen Kultort umgebaut. Beide Gebäude wurden später zugeschüttet. Im IV. Jhr. wurde eine frühchristliche Kirche darüber erbaut. In dieser Kirche befinden sich einzigartige Gemälde aus dem VIII., IX. und XI. Jhr. Cartoons gleich sind darin u.a. Legenden über den hl. Clemens dargestellt. Unter einer Darstellung finden wir das erste bekannte Beispiel für die schriftliche Verwendung des «il vugare», der italienischen, anstelle der lateinischen Sprache. Als die Kirche im XII. Jhr. einzustürzen drohte, wurde sie ebenfalls zugeschüttet und es wurde darüber eine neue Kirche erbaut. Deren Apsis ist mit einem wunderschönen Mosaik dekoriert. Die vielen kleinen Figuren erzählen allerlei Geschichten. Ausserdem gibt es eine wunderschöne Schola Cantorum zu sehen und in der Kapelle des Kardinal Branda Castiglione einzigartige Fresken von Masolino da Panicale mit der Darstellung der heiligen Katharina aus Alexandria und dem heiligen Ambrosius aus Mailand.